Der Fänger im Roggen
Holden Caulfield irrt durch das Manhattan der 1950er, da er nach einem Schulverweis Angst hat, zu seinen Eltern nach Hause zu gehen. | Welterfolg und einziger wirklicher Roman von J. D. Salinger.
Die Leiden des jungen Holden
Inhalt: Eigentlich scheint das Leben des Schülers Holden Caulfield nicht besonders schwer. Er kommt aus gutem Elternhaus und sein Vater ist ein wohlhabender Anwalt in New York. Dennoch ist es für Holden nicht leicht, denn er stört sich an dem oberflächlichen und selbstdarstellerischen Verhalten seiner Schulkameraden und außerdem hat er schlechte Noten. Das bringt ihm einen Schulverweis ein, wonach er jedoch nicht nach Hause zurückkehrt, da er Angst vor der Reaktion seiner hysterischen Mutter hat. Stattdessen geht er nach Manhattan und denkt dort beispielsweise über seine Lieblingsfrage nach, wohin die Enten aus dem Central-Park im Winter gehen, wenn der Teich zugefroren ist. Insgesamt drei Tage lang durchstreift der orientierungslose Holden Manhattan auf der Suche nach menschlicher Nähe und einer Antwort auf die Frage, was er mit seiner Zukunft anstellen soll. Dabei steht ihm seine Abneigung gegen das aufgesetzte Verhalten der Erwachsenen genauso im Weg wie seine eigenen Ansichten, die teilweise selbst oberflächlich sind. So begegnet Holden Caulfield – ausgestattet mit einer Jagdmütze – ganz unterschiedlichen New Yorker Menschen und träumt während seines wirren Trips davon ein Fänger im Roggen zu werden, der die Kinder am Rand eines Roggenfeldes davon abhält, dass sie die nahe Klippe hinabstürzen.
Das sagen zufriedene Leser
- authentisch und erschütternd
- ein ständig moderner Buchklassiker
- herausragend beobachtet und genial geschrieben
Das sagen unzufriedene Leser
- keine wirkliche Handlung
- furchtbar, langweilig und überflüssig
- quälend langatmig und völlig überbewertet
Leser-Kritik zum Buch Der Fänger im Roggen
Das Buch Der Fänger im Roggen gilt als eine Art inoffizielle Bibel von Jugendlichen, die sich auf der Schwelle vom Kindsein zum Erwachsenwerden befinden. Für viele Menschen auf der Welt ist es ein absolutes Kultbuch, das unheimlich wirklichkeitsnah und dadurch erschreckend echt geschrieben ist. Dabei unterstellen viele dem Autor eine hervorragende Beobachtungsgabe genauso wie einen ausgezeichneten Schreibstil. In der Summe wird das Buch als zeitloser Literaturklassiker angesehen, der trotz voranschreitender Jahre nichts von seinem jugendlichen Glanz verliert. Aber wo ein Kult entsteht, gibt es auch immer Menschen, die diesen ablehnen und nicht verstehen können – wie auch bei Der Fänger im Roggen. So meine ebenfalls viele Leser, dass das Buch einfach keine wirkliche Handlung hat. Sie empfinden die Geschichte als beinahe vollständig inhaltsleer und den Roman als furchtbar geschrieben, schrecklich langweilig und vollkommen überflüssig. Somit können viele nicht verstehen, was an diesem Buch so besonders sein soll und halten es für vollkommen überbewertet.
Infobox
- Titel: Der Fänger im Roggen
- Originaltitel: The Catcher in the rye
- Autor: J. D. Salinger
- Seitenzahl: 272
- Ersterscheinung: 1951 (US)
- Übersetzung: Eike Schönfeld
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
- ISBN: 3-4992-3539-0
Über das Buch
Um den Roman Der Fänger im Roggen (1951) vom US-amerikanischen Autor J. D. Salinger gibt es einen besonderen Kult. Es handelt sich bei dem Buch um den einzig wirklich veröffentlichen Roman Salingers, der mit etwa 65 Millionen Exemplaren zu einem der am meisten verkauften Bücher der Welt gehört. Wenige Jahre nach seiner Erscheinung genoss Der Fänger im Roggen bereits große Anerkennung als moderner Klassiker der amerikanischen Literatur nach 1941 und hatte Anhänger wie den amerikanischen Schriftsteller William Faulkner oder die deutschen Autoren Hermann Hesse und Heinrich Heine. Die vielen Deutungsmöglichkeiten, die der Ich-Erzähler-Roman eröffnet, sind vielfältig. So kann Der Fänger im Roggen als sozialkritisches Manifest, als große Metapher (bildhafter Ausdruck) und als psychologische Aufzeichnungen eines heranwachsenden Jugendlichen gelesen werden. Es gab mehrere Übersetzungen ins Deutsche, wobei die erste aus dem Jahre 1954 fälschlicherweise oft Heinrich Böll zugeschrieben wird, aber in Wirklichkeit von der Schweizerin Irene Muehlon stammte. Erst im Jahr 1962 gab Böll eine überarbeitete Übersetzung heraus, die bis 2004 mit der zeitgemäßeren Neuübersetzung von Eike Schönfeld als die deutsche Standardausgabe galt. Seinen Titel hat das Buch von dem bekannten Kinderlied Comin’ Through the Rye aus dem Jahre 1782 des schottischen Lyrikers Robert Burns, dessen Text die Hauptfigur im Buch jedoch missversteht. Eine fragwürdige Berühmtheit erlangte das Buch, als Mark David Chapman den Beatles-Musiker John Lennon umbrachte, das Buch bei sich trug und meinte, dass er sich mit Holden Caulfield verbunden fühle. Viele Filmemacher wie Elia Kazan, Steven Spielberg oder Cameron Crowe versuchten die Rechte an Der Fänger im Roggen zu erlangen, doch Salinger stellte sich stets quer. Zu sehr war ihm die Verfilmung seiner Kurzgeschichte Uncle Wiggely in Connecticut missfallen, weshalb er nicht noch mal eine seiner Geschichten filmisch umgesetzt haben wollte, was auch nach seinem Tod im Jahr 2010 bislang nicht passierte.
Themen: Fänger, Catcher, Holden Caulfield, New York, J.D. Salinger
Ein Kommentar
Der Fänger im Roggen erscheint mir in der Tat überbewertet. Holdon ist ein Unsympath, der vorgibt, in Tiefsinnigkeit zu ertrinken, obwohl er durch seine Selbstzentriertheit kaum über den eigenen Tellerrand hinausschauen kann. Langweilig.