Der begrabene Riese
Das alte Paar Axl und Beatrice begibt sich auf die Suche nach ihren Sohn im Britannien des 5. Jahrhunderts. | Genre-Mix aus Fantasy, Märchen und Parabel von Literaturnobelpreisträger Kazuo Ishiguro.
Das Volksmärchen vom Vergessen
Inhalt: In Britannien im 5. Jahrhundert ist das Land von vielen Kriegen zwischen den Briten und den Angesachsen zu Grunde gerichtet. Das alte Paar Axl und Beatrice sind in ihrer Gemeinde, wo sie leben nur noch wenig willkommen. So beschließen sie ihre Heimat zu verlassen und ihren Sohn zu suchen, der seit vielen Jahren aus ihrem Leben verschwunden ist. Er soll sich nur wenige Tage von ihrer Heimat in einem Dorf befinden, wohin sich Axl und Beatrice auf den Weg machen. Die Reise ist für das in die Jahre gekommene Paar beschwerlich und auch die Begegnungen, die sie machen, stellen sie vor harte Herausforderungen. Auf dem Weg zu ihrem Sohn wird die Zerrissenheit Britanniens immer deutlicher und auch die Liebe von Axl und Beatrice wird auf die Probe gestellt.
Das sagen zufriedene Leser
- Fantasy und Realismus einmalig verknüpft
- atmosphärisch und packend
- intensive und wunderschöne Reise
Das sagen unzufriedene Leser
- künstliche Figuren, die einem fremd bleiben
- langatmig und wenig fesselnd
- wirr und schmucklos geschrieben
Leser-Kritik zum Buch Der begrabene Riese
In dem Buch Der begrabene Riese von Kazuo Ishiguro wird für viele Leser Fantasy und Realismus zu einer tiefgründigen und philosophischen Parabel verknüpft. So erfreuen sich viele an der Geschichte, die für sie ein atmosphärisches und packendes Gleichnis von ewigen Gegensätzen wie Erinnern und Vergessen oder Krieg und Frieden ist. Für sie ist der Roman poetisch und sagenhaft und die Lektüre eine intensive sowie wunderschöne Reise, die über das Ende des Buches zum Nachdenken anregt. Für andere wirkt Der begrabene Riese ein wirr und schmucklos geschriebenes Machwerk voller Längen. Manche Leser bemängeln, dass ihnen die Figuren künstlichen vorkommen und ihnen das gesamte Buch fremd bleiben. Für sie wirkt die ganze Geschichte aufgesetzt und unbeholfen erzählt sowie holprig im Sprachstil. So bleibt für einige ein wenig fesselnder Roman, der für ihre Begriffe anstrengend zu lesen ist.
Infobox
- Titel: Der begrabene Riese
- Autor: Kazuo Ishiguro
- Originaltitel: The Buried Giant
- Übersetzung: Barbara Schaden
- Seitenzahl: 416
- Ersterscheinung: 2015 (UK)
- Verlag: Heyne
- ISBN: 3-4534-2000-4
Über das Buch
Der begrabene Riese von Kazuo Ishiguro aus dem Jahr 2015 ist der achte Roman des anglo-japanischen Autors, der im Jahr 2017 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde. Als Ishiguros bekanntester Roman wird häufig Was vom Tage übrig blieb (1990) genannt, wofür er den Booker Prize erhielt und der im Jahr 1993 mit Anthony Hopkins und Emma Thompson verfilmt wurde. Der Science-Fiction-Roman Alles was wir geben mussten (2005) gilt ebenfalls als eine der wichtigsten Geschichten aus Ishiguros Gesamtwerk, wobei Klone als Ersatzlager für Organe verwendet werden. Mit Der begrabene Riese hat sich der Autor an den Genres Märchen und Fantasy versucht, bei dem er die Frage stellen wollte, wann es besser ist, zu vergessen und wann sich zu erinnern. Zunächst wollte Ishiguro die Handlung in einem zeitgenössischem Umfeld ansiedeln, entschied sich für ein historisches Szenario mit fantastischem Einschlag. Damit wollte er klar machen, dass Zeit und Ort der Handlung weniger wichtig für die Geschichte sind, als der ewige Kampf des Menschen mit seinen Erinnerungen.
weitere Bücher von Kazuo Ishiguro
- Damals in Nagasaki (1984) | A Pale View of Hills (1982)
- Der Maler der fließenden Welt (1988) | An Artist of the Floating World (1986)
- Was vom Tage übrig blieb (1990) | The Remains of the Day (1989)
- Die Ungetrösteten (1996) | The Unconsoled (1995)
- Als wir Waisen waren (2000) | When We Were Orphans (2000)
- Alles, was wir geben mussten (2005) | Never let me go (2005)
- Bei Anbruch der Nacht (2009) | Nocturnes: Five Stories of Music and Nightfall (2009)
Themen: Fantasy, Märchen, Parabel Buch, Roman, Axl, Beatrice, Gaiwan, Wistan, Britannien, Angelsachsen, 5. Jahrhundert Literaturnobelpreis
